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  • Nein – Papst befiehlt europäischen Frauen keine Kreuzung mit Muslimen Eine französische Zeitung interviewt Papst Franziskus. Der Blog „Michael Mannheimer” gibt den Inhalt völlig falsch wieder. EchtJetzt berichtet, was Papst Franziskus gesagt hat – und was nicht. Am 20. Juni veröffentlichte Michael Mannheimer auf seinem gleichnamigen Blog einen Beitrag mit dem Titel: „Papst Franziskus befiehlt weißen Frauen, sich mit muslimischen Männern zu ‘kreuzen’“. Als Quelle nennt Michael Mannheimer eine öffentliche Audienz von Papst Franziskus am 4. Oktober 2017. Der Artikel erschien am 21. Juni auch auf der Website „Journalistenwatch“. Mannheimer stellt verschiedene Behauptungen auf. So soll Papst Franziskus im Interview gesagt haben, Jesus Christus sei „nichts anderes als ein Führer einer islamischen Terror-Organisation“ und christliche Missionare hätten „eine Menge mit dem IS gemeinsam“. Er würde außerdem „fürchten“, von den „christlichen Wurzeln Europas“ zu hören, weil die Geschichte Europas „kolonialistische Obertöne“ habe. Und: Der demografische Niedergang Europas sei der „Selbstsucht des weißen Mannes“ anzulasten, daher solle man „weiße Frauen mit moslemischen Männern Kinder in die Welt setzen“ lassen. In der von Mannheimer als Quelle genannten öffentlichen Audienz des Papstes existieren keine solcher Aussagen. Es scheint stattdessen, dass Mannheimer sich auf einen am 18. Juni 2018 veröffentlichten Artikel der deutschsprachigen Website „News For Friends“ bezieht, in dem ähnliche Behauptungen aufgestellt werden. „News for Friends“ wiederum will die Informationen einem Interview entnommen haben, das die französisch römisch-katholische Tageszeitung „La Croix“ mit dem Papst am 9. Mai 2016 führte. Alle genannten, vermeintlichen Aussagen des Papstes sind falsch, wie ein Blick in das, sowohl in französischer als auch in englischer Sprache veröffentlichte, Interview verrät. CORRECTIV erklärt, was Papst Franziskus der Zeitung „La Croix“ wirklich gesagt hat. Papst fürchtet Ton, in dem über christliche Wurzeln Europas geredet wird Das Interview begann mit der Frage, ob Papst Franziskus den Ausdruck „christliche Wurzeln“ für Europa ungeeignet fände, weil er „europäische Identität“ als „dynamisch und multikulturell“ definieren würde: Darauf antwortete Papst Franziskus: „Wir müssen von Wurzeln im Plural sprechen, weil es so viele gibt. Vor diesem Hintergrund fürchte ich manchmal den Ton, in dem ich über die christlichen Wurzeln Europas reden höre, der triumphierend oder sogar rachsüchtig erscheinen mag. Es nimmt dann koloniale Untertöne an.“ Franziskus spricht also nicht davon, wie von Mannheimer behauptet, dass er sich davor „fürchte“ von den „christlichen Wurzeln Europas zu hören“ – er warnte nur vor der Art und Weise, in der dies oftmals geschehe. Integration könne laut Papst Franziskus einer „demographischen Leere“ entgegenwirken Die zweite Frage des Journalisten von „La Croix“ lautete: „Hat Europa die Kapazität, so viele Migranten aufzunehmen?“ Darauf antwortete der Papst: „Das ist eine angemessene und verantwortungsbewusste Frage, denn man kann die Grenzen nicht unvernünftig weit öffnen. Die wichtigere Frage ist jedoch, warum es derzeit so viele Migranten gibt.“ Auslöser seien Kriege im Mittleren Osten und in Afrika, sowie wirtschaftliche Unterentwicklung auf dem afrikanischen Kontinent, die Hungersnot verursache. Auf die Frage zur Kapazität der Flüchtlingsaufnahme antwortet Papst Franziskus dann weiter, es sei wichtig, Migranten zu integrieren. Die Menschen zu „ghettoisieren“ hingegen sei die schlimmste Form, sie willkommen zu heißen: „In Brüssel waren die Terroristen Belgier, Kindern von Migranten, aber sie wuchsen in einem Ghetto auf.“ Diese Integration sei heute umso notwendiger, da Europa „als Ergebnis einer selbstsüchtigen Suche nach Wohlstand das ernste Problem einer sinkenden Geburtenrate“ erleben würde. „Eine demographische Leere entwickelt sich“, sagte Papst Franziskus gegenüber „La Croix“. Demnach spricht der Papst zwar davon, Integration von Migranten könne einer „demographische Leere“ in Europa entgegenwirken, und sagt auch, der Auslöser für diese sei die „selbstsüchtige Suche nach Wohlstand“ – er fordert im Interview jedoch europäische Frauen nicht dazu auf, mit Migranten Kinder zu bekommen. Idee von Eroberung könne auch in christliche Mission hineininterpretiert werden Der Journalist stellt daraufhin die Frage, ob die Angst vor dem Islam in Europa gerechtfertigt sei. Papst Franziskus antwortet darauf: „Ich glaube nicht, dass es heute eine Angst vor dem Islam an sich gibt, sondern vor ISIS und ihrem Eroberungskrieg, dessen Idee zum Teil aus dem Islam stammt. Es stimmt, dass die Idee der Eroberung, der Seele des Islam inhärent ist. Es ist jedoch auch möglich, dieses Ziel im Matthäusevangelium, wo Jesus seine Jünger in alle Nationen sendet, im Sinne derselben Eroberungsidee zu interpretieren.“ Somit stimmt die Behauptung von Mannheimer, der Papst habe gesagt „christliche Missionare“ hätten „eine Menge mit dem IS gemeinsam“, nicht. Er ging lediglich darauf ein, dass die Eroberungsidee in Form von missionarischen Tätigkeiten auch im Christentum existiert. Eine Passage im Interview, in der Papst Franziskus sagt, Jesus Christus sei „nichts anderes als ein Führer einer islamischen Terror-Organisation“, existiert nicht.
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  • German
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