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  • Ja, die Stadt Willich baute Einfamilienhäuser für Geflüchtete Online verbreitet sich das Foto eines Bauschilds, das ein Projekt der Stadt Willich zeigt. Demnach seien neun Einfamilienhäuser für Geflüchtete geplant. Die Stadt bestätigt, dass die Häuser für Geflüchtete 2018 gebaut wurden, die menschenwürdige Unterbringung sei eine „wichtige und moralisch absolut gegebene Aufgabe“. Weil die Stadt Willich in Nordrhein-Westfalen Häuser für Geflüchtete baut, regen sich Menschen online (hier und hier) auf. Von „Umvolkung“ und „offener Diskriminierung der eigenen Bevölkerung“ ist die Rede, verbreitet wird ein Foto eines Bauschilds. So wird suggeriert: Die Stadt schaffe mit der Maßnahme aktuell Wohnraum für Geflüchtete, aber nicht für Einheimische. Wie uns die Stadt auf Anfrage schrieb, wurde das Bauvorhaben bereits im Jahr 2018 abgeschlossen. Insgesamt geht es um neun Einfamilienhäuser und vier Mehrfamilienhäuser an anderen Standorten. Susanne Purath, stellvertretende Pressesprecherin Willichs, schrieb uns auf Anfrage: Man halte die „menschenwürdige Unterbringung geflohener Menschen für eine wichtige und moralisch absolut gegebene Aufgabe“. Einfamilienhäuser in Willich wurden im Jahr 2018 fertiggestellt Eine Google-Suche nach „Willich Einfamilienhäuser Flüchtlinge“ führt uns zu zwei Medienberichten (hier und hier) aus dem Jahr 2018 und einem Faktencheck von Mimikama aus dem Jahr 2017. Es gab das Bauvorhaben also. Auf unsere Anfrage an die Stadt Willich antwortete Pressesprecherin Susanne Purath, es seien insgesamt 38 neue Wohneinheiten in Ein- und Mehrfamilienhäusern für Flüchtlinge beziehungsweise Asylbewerber an drei Standorten im Willicher Stadtgebiet entstanden. Am Standort Fontanestraße in Schiefbahn, um den es in den Beiträgen in Sozialen Netzwerken geht, seien im Jahr 2018 neun Einfamilienhäuser bezugsfertig gewesen. Bei den Wohnungen handele es sich um Doppelhaushälften und Reihenhäuser. Alle Wohnungen bestünden noch und seien vermietet. Wenn es keinen Bedarf mehr für die Unterbringung von Geflüchteten gebe, so Purath, würden die Häuser vermietet. In einem Artikel der Rheinischen Post vom 18. Juni 2018 über die Neubauten an der Fontanestraße hieß es, zu dieser Zeit seien in den Häusern Familien mit einem bewilligten Asylantrag untergebracht worden. „Familien aus dem Irak und Usbekistan sind größtenteils darunter, aber auch aus Kasachstan, Afghanistan und Syrien“, schrieb die Zeitung. Willich plant weitere Neubauten für Geflüchtete, um Notunterkünfte zu ersetzen Insgesamt bewerte die Stadt die Baumaßnahme positiv und plane weitere Neubauten, um bestehende Notunterkünfte abschaffen zu können. „Geplant ist, dieses in Mehrfamilienhäusern zu realisieren“, so Purath. Dass die Stadt Willich nicht in Wohnungen für Einheimische investiere – wie von den Beiträgen in Sozialen Netzwerken suggeriert – stimmt nicht: Im Artikel der Westdeutschen Zeitung vom 25. September 2018 hieß es, die Stadt habe parallel zu den Unterkünften für Geflüchtete den Sozialen Wohnungsbau vorangetrieben. Insgesamt sei der Bau von mehr als 50 Wohnungen gefördert worden. Auch ein Haus mit elf Wohnungen, das ursprünglich für Geflüchtete geplant war, sei auf Wunsch der Stadt in ein Sozialwohnungshaus umgewandelt worden. Weiter schreibt uns Susanne Purath dazu, seit 2017 seien insgesamt zehn Eigenheime und 55 Wohnungen neu gefördert worden. „Davon sind in diesem Jahr sechs Eigenheime und 30 Wohnungen dazu gekommen.“ Baumaßnahme sorgte für „verhältnismäßig wenige“ negative Rückmeldungen bei der Stadt Willich Wir wollten von der Stadt darüber hinaus wissen, welche Reaktionen sie wegen der Baumaßnahmen für Geflüchtete erreichten. Purath schrieb, man habe 2018 „verhältnismäßig wenig negative Reaktionen bekommen“. Das habe auch daran gelegen, dass man „entsprechende Beiträge grundsätzlich in aller Deutlichkeit“ zurückweise und deutlich mache, dass strafrechtlich relevante Äußerungen zur Anzeige gebracht würden. Auch aktuell sei „nichts Entsprechendes zu beobachten“, schreibt Purath. Man habe zunehmend den Eindruck, „dass die Hater sich mehr und mehr in einschlägigen, geschlossenen Gruppen/Portalen tummeln und sich dort gegenseitig bestätigen“. Redigatur: Paulina Thom, Kimberly Nicolaus Die wichtigsten, öffentlichen Quellen für diesen Faktencheck: - Artikel der Rheinischen Post vom 18. Juni 2018: Link - Artikel der Westdeutschen Zeitung vom 25. September 2018: Link
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