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| - Keine Hinweise auf religiösen Hintergrund bei Schafdiebstahl
Der Blog Halle Leaks suggeriert, der Mord an einem Schaf im Saarland sei von Muslimen begangen worden. Laut der zuständigen Polizeibehörde gibt es darauf keinerlei Hinweise.
Ein Artikel des Blogs Halle Leaks vom 19. September zählt angebliche Fälle auf, in denen Flüchtlinge Schafe gestohlen, missbraucht und geschlachtet haben sollen. „Erst gefiXXt, gefüllt. Dann geschächtet und gefressen. Das traurige Los vieler Schafe, welche des nachts aus den Herden von Schäfern verschwinden. Meist in der Nähe von islamistischen Wohnvierteln oder Flüchtlingsunterkünften”, schreibt Halle Leaks.
Einer der genannten Fälle soll sich im Saarland ereignet haben. Halle Leaks bezieht sich hierbei auf einen Post der Facebook-Seite Breaking News Saarland. Diese schrieb am 16. Februar 2016: „Neben einem Feldweg zwischen Ittersdorf und Düren wird gestern Mittag ein totes Schaf aufgefunden.” Das Schaf sei “gestohlen, geschändet und getötet” worden. Für den Fall zuständig sei laut Breaking News Saarland die Polizei Völklingen.
Correctiv hat bei der zuständigen Polizeiinspektion nachgefragt, wie sich die Tat ereignet hat.
Keine Hinweise auf Schändung oder sexuelle Handlungen
Der Fall sei bei der Polizei Völklingen bekannt, teilte uns ein Sprecher der dortigen Polizeiinspektion mit. Und bestätigte: das Schaf sei an einer Stahlmatte befestigt gewesen und habe eine Unterhose getragen.
Der Polizeisprecher widersprach jedoch der Darstellung, das Schaf sei „geschändet” oder sexuell missbrauch worden. Es hätten keinerlei Hinweise auf Schändungen und sexuelle Handlungen vorgelegen.
Kein Tatverdächtiger ermittelt
Indem Halle Leaks schreibt, tote Schafe seien oftmals „in der Nähe von islamistischen Wohnvierteln oder Flüchtlingsunterkünften” gefunden worden, suggeriert der Blog: Flüchtlinge oder Muslime sind für den Vorfall verantwortlich.
Der Polizeisprecher sagte gegenüber Correctiv, es sei kein Tatverdächtiger in dem Fall ermittelt worden. Ebenso habe es keinen Hinweise auf einen religiösen Hintergrund der Tat gegeben. Der Fundort befinde sich außerdem, entgegen der allgemeinen Behauptung von Halle Leaks, nicht in Nähe eines muslimischen Wohnviertels oder einer Flüchtlingsunterkunft.
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