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  • Stuttgarter Schulen fordern kein „Grüß Gott“-Verbot: Rassistischer Kettenbrief kursiert seit 2011 Ein Kettenbrief, der Hass gegen Migrantinnen und Migranten schürt, kursiert aktuell erneut in Sozialen Netzwerken. Darin wird fälschlicherweise behauptet, an Stuttgarter Schulen sei es verboten „Grüß Gott“ zu sagen, um muslimische Mitschülerinnen und Mitschüler nicht zu verletzen. Die Behauptung ist jedoch frei erfunden. Auf Whatsapp und Facebook kursiert aktuell ein Kettenbrief, in dem behauptet wird, Schülerinnen und Schüler in Stuttgart Schulen seien dazu aufgefordert worden, nicht mehr das im Süden Deutschlands geläufige „Grüß Gott“ zur Begrüßung zu sagen. Der angebliche Grund dafür: Das könne „muslimische Mitschüler beleidigen“. Die Behauptung ist jedoch offenbar frei erfunden. Das Stuttgarter Kultusministerium, die Kultusverwaltung und das Referat Jugend und Bildung sprechen von einem Fake, es habe keine solche Anweisung gegeben. Und auch sonst konnten wir keine Hinweise finden, die etwas Derartiges belegen würden. Eine Quelle oder ein konkreter Ursprung für die angebliche Anweisung werden in dem kursierenden Schreiben nicht angegeben, es heißt lediglich der Text stamme von einer „jungen Lehrerin“. Auch ist die Rede von „Schulbeginn“ und „Volksschulen“. Da aktuell weder ein neues Schuljahr gestartet ist und der Begriff Volksschulen in Deutschland nicht mehr verwendet wird, sind das bereits Hinweise darauf, dass die angeblichen Anweisungen im Brief nicht aktuell sind. In dem Kettenbrief wird zudem Hass gegen Migranten geschürt. Kettenbrief über Stuttgarter Schulen kursiert seit 2011 immer wieder Wir haben mit einschlägigen Stichwörtern („Stuttgart“, „Schulen“ und „Grüß Gott“) auf Google nach Hinweisen für die Behauptung beziehungsweise ihren Ursprung gesucht. Dabei stießen wir unter anderem auf Medienberichte aus dem Jahr 2011. Laut einem Artikel der Welt vom 26. Januar 2011 sei damals via E-Mail derselbe Text verbreitet worden. Die damalige Staatsrätin für interkulturellen und interreligiösen Dialog, Regina Ammicht Quinn, erklärte laut Welt, dass es sich bei der E-Mail um eine „Fälschung“ handele. Quinn habe erklärt: „Eine Anweisung gegen das ‚Grüß Gott‘ ist in Baden-Württemberg undenkbar. Und es haben sich im Übrigen auch nie Muslime darüber beschwert, dass im Namen Gottes gegrüßt wird.“ In der E-Mail würden gezielt „fremdenfeindliche Ängste“ aufgegriffen und geschürt. Kultusministerium Baden-Württemberg sprach 2019 von einer Fälschung, die „fremdenfeindliche Ängste“ schüre Medienberichten und einem Faktencheck von Mimikama zufolge kursierte der Kettenbrief im Jahr 2013 und 2019 erneut. 2019 stellte auch das baden-württembergische Kultusministerium laut der Stuttgarter Zeitung klar, dass es sich um eine Fälschung handelte, die „fremdenfeindliche Ängste“ schüren wolle. Nachzulesen ist das auch in einem Tweet des Ministeriums vom 6. August 2019. Hinweise dafür, dass es eine solche Forderung tatsächlich an einer oder mehreren Stuttgarter Schulen gegeben hätte, konnten wir weder durch eine Google-Suche, noch in der Pressedatenbank Genios finden. Stuttgarter Kultusministerium, Kultusverwaltung und das Referat für Jugend und Bildung stellen klar, dass es keine derartige Anweisung an Stuttgarter Schulen gibt Wir haben auch vor dem Hintergrund des erneut kursierenden Kettenbriefs bei der Stadt Stuttgart nachgefragt, ob es eine dahingehende Anweisung gab oder bekannt wäre, dass so etwas an irgendeiner Stuttgarter Schule so oder ähnlich gefordert worden ist. Lisa Schlager, Pressesprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart, stellt in einer E-Mail am 8. Juni klar, dass es sich um „Fake News“ handele. „Es gibt hierzu keine Anweisung vom Kultusministerium und auch nicht von Seiten der Kultusverwaltung.“ Niklas Junkermann, Pressesprecher der Landeshauptstadt Stuttgart teilte mit: „Aus dem Referat Jugend und Bildung darf ich Ihnen Folgendes mitteilen: Seitens der Stadt gab und gibt es keine derartige ‘Anweisung’ an die Schulen. Ähnliche Behauptungen kursierten bereits vor einigen Jahren schon einmal – damals wurde auch bereits seitens des Landes klargestellt, dass es derartige Verbote/Hinweise nicht für die Schulen gibt.“ Redigatur: Steffen Kutzner, Till Eckert
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  • German
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