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| - Kein Fasten wegen Ramadan
Faschingskrapfen für alle Kinder - Schule spendet nur Rest
3.3.2025, 16:01 (CET)
Die Faschingszeit ohne Krapfen ist für Naschkatzen undenkbar. In vielen Unternehmen oder Schulen kommen sie traditionell am Faschingsmontag oder -dienstag auf den Tisch. Für Diskussionen sorgt deshalb im März 2025 die Behauptung, dass Kinder in einer Schule im Bezirk Linz-Land (Oberösterreich) aus Rücksicht auf ihre muslimischen Mitschüler und Mitschülerinnen, die gleichzeitig den Fastenmonat Ramadan begehen, auf Krapfen verzichten müssen. Doch stimmt das?
Bewertung
Falsch. Die betreffende Schule gibt an, dass es Krapfen für alle Kinder gibt, die wollen - «unabhängig von Religionszugehörigkeit, Hautfarbe oder Schuhgröße».
Fakten
Nicht alle Krapfen, sondern nur jene, die übrig bleiben, werden gespendet - etwa an das Altersheim oder den Kindergarten. Sie gehe davon aus, dass es sich dabei um eine «überschaubare Anzahl» handeln werde, sagt die Direktorin der Neuen Mittelschule in Haid, Anita Jovic, auf eine Anfrage der Nachrichtenagentur dpa.
In einer entsprechenden Mitteilung an die Eltern hatte Jovic über die Aktion informiert und auf den Beginn der christlich-orthodoxen Fastenzeit sowie den Ramadan verwiesen, wie sie gegenüber dpa-Faktencheck ausführt. Die Spende habe das Ziel, eine soziale Komponente in die bevorstehende Veranstaltung zu integrieren.
Die Falschbehauptungen in sozialen Medien verweisen häufig auf einen Artikel in der «Kronen Zeitung» (kostenpflichtig). Doch die Zeitung schreibt in ihrem Bericht, dass jedes Kind an der Schule einen Krapfen bekommen werde. Trotz dieser Klarstellung halten viele User und Userinnen - wie etwa der FPÖ-Landesrat Hannes Amesbauer aus der Steiermark - in ihren Kommentaren an einem angeblichen Verlust von Brauchtum durch die Zuwanderung von Menschen mit muslimischem Glauben fest.
Selbst in einem Bericht auf einer reichweitenstarken Plattform wird trotz der irreführenden Überschrift («Aus Rücksicht auf Moslems? Schüler müssen auf Faschingskrapfen verzichten») erwähnt, dass nur die übrig gebliebenen Süßigkeiten abgegeben werden.
Kurzum: Kein Schüler und keine Schülerin muss auf einen Krapfen verzichten. Der Direktorin zufolge sind einige der Kinder über die mediale Berichterstattung «sehr traurig». Generell halte sie die Teilnahme am Faschingsumzug für «pädagogisch förderlich», betont Jovic.
(Stand: 3.3.2025)
Links
Facebook-Posting mit Falschbehauptung (archiviert)
«unzensuriert.at»-Artikel mit irreführendem Titel (archiviert)
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