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  • Nicht krebserregend Apeel-Beschichtung ist freigegeben und nahrungsmittelsicher 14.2.2025, 14:01 (CET) Rund um ein Produkt namens Apeel, das Obst und Gemüse länger haltbar machen soll, ranken sich schon seit Jahren Mythen und Behauptungen. Nun kam eine neue hinzu: Die auf die Lebensmittel aufgesprühte Beschichtung wird demnach mithilfe von gefährlichen Chemikalien hergestellt. Außerdem sei das Produkt vom Weltwirtschaftsforum (WEF) und Microsoft-Mitgründer Bill Gates finanziert worden. Bewertung Es gibt keine seriösen Belege für die Behauptung, Apeel verursache Krebs oder enthalte gefährliche Chemikalien, die menschliche Organe schädigen können. Geld vom WEF hat Apeel nach eigenen Angaben nie erhalten. Fakten Unter dem Namen Apeel wird bereits seit Jahren an der Haltbarmachung verderblicher pflanzlicher Produkte geforscht. 2012 wurde die kalifornische Firma Apeel Sciences, auch dank einer Finanzspritze der Bill & Melinda Gates Stiftung, gegründet. 2018 wagte man sich mit Pilotprojekten auf den US-Markt. Im Sommer 2020 lief ein Pilotprojekt in Deutschland, das laut einer von der EU-Kommission verbreiteten Aussendung zu einer deutlichen Reduktion von Abfall bei gleichzeitig steigenden Einnahmen für die teilnehmenden Supermärkte führte. Heute ist das Produkt in 65 Ländern zugelassen. In der EU wurde die Zulassung vorerst nur für bestimmte Obstsorten erteilt, «deren Schalen üblicherweise nicht verzehrt werden», wie der entsprechenden Verordnung zu entnehmen ist. Die Funktionsweise der Beschichtung, die der Wachsschicht (Kutikula) von Pflanzen nachempfunden sein soll, ist laut Herstellerfirma rein pflanzlich und für den menschlichen Verzehr absolut unbedenklich. Sie besteht aus Mono- und Diglyceriden, die aus Pflanzenölen (im konkreten Fall Traubenkernextrakt) gewonnen werden und selbst in Säuglingsanfangsnahrung und Trinknahrung für Senioren vorhanden sind. Kein Hinweis auf Krebsgefahr Für die Behauptung, die Beschichtung verursache Krebs, gibt es keinerlei Belege. Die im Posting erwähnten Lösungsmittel, laut verlinktem Video Essigsäureethylester (EE) und Heptan, werden zwar zur Herstellung von Apeel herangezogen. Sie verbleiben allerdings nur in Spuren im letztlich aufgetragenen Produkt, die deutlich unter den erlaubten US-Schwellenwerten liegen. Keiner der Inhaltsstoffe ist toxisch oder kann menschliche Organe schädigen. Die Lösungsmittel EE und Heptan (siehe jeweils Punkt 11.1) sind nicht krebserregend. EE kommt etwa in der Natur auch in einigen Früchten und Wein vor. Die Firma legt auf ihrer Webseite auch Wert darauf zu betonen, von Gates lediglich zwei Zahlungen (2012 und 2015) bekommen zu haben. Die Stiftung sei kein aktiver Investor. Die Verbindungen zum WEF beschränkt sich auf die Anerkennung als WEF-«Technology Pioneer» im Jahr 2018 und den Status als WEF-Mitgliedsorganisation. Geld vom WEF an Apeel sei allerdings nie geflossen. (Stand: 31.1.2025) Links dpa-Faktencheck zu Produktverwechslung dpa-Faktencheck zu allergischen Reaktionen Facebook-Posting mit Video (archiviert) (Video archiviert) Artikel im “Guardian” (archiviert) Artikel der “Washington Post” (archiviert) Aussendung der EU-Kommission (archiviert) Weltweite Regelwerke zu Apeel (archiviert) Verbreitungskarte mit Hinweis zur EU (archiviert) EU-Verordnung 2019/801 (archiviert) Allgemeines zur Kutikula (archiviert) Herstellerinformationen zur Beschichtung (nur archiviert) Informationen zur Produktsicherheit (nur archiviert) “Science Feedback” zu Apeel (archiviert) FDA-Schwellenwerte (archiviert) Sicherheitsdatenblatt Essigsäureethylester (archiviert) Sicherheitsdatenblatt n-Heptan (archiviert) Aktuelle Produktsicherheits-Informationen (archiviert) WEF-”Technology Pioneers” 2018 (archiviert) Über dpa-Faktenchecks Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier. Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier. Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier. Schon gewusst? Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
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