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  • Hannover: Dieser brennende Bus ist ein Hybridbus – kein Elektrobus In Sozialen Netzwerken verbreitet sich ein Video von einem Busbrand in Hannover. Das Fahrzeug sei angeblich ein Elektrobus, wird behauptet. Das stimmt laut Feuerwehr und dem Verkehrsunternehmen nicht – es handelte sich um einen Hybridbus. Die Brandursache ist noch nicht geklärt. Aus einem Bus am Straßenrand schlagen große Flammen, dunkle Rauchwolken steigen auf. Im Hintergrund aufgeregte Stimmen und Feuerwehrsirenen. Zu sehen und hören, ist das in einem Video, das sich in Sozialen Netzwerken verbreitet. „In Hannover rettet ein Elektrobus die Umwelt“, heißt es zynisch in Beiträgen auf Facebook, und: „Wie gut, dass die grüne Üstra Leitung in Hannover die Diesel-Busse aussortiert hat.“ Üstra ist der Name eines Verkehrsunternehmens in Hannover, das unter anderem für das Busliniennetz der Stadt zuständig ist. Auch die Person hinter der Kamera in dem Video sagt, es handele sich um einen Elektrobus. Auf Telegram verzeichnet das Video mehr als 200.000 Aufrufe. Am 23. Januar brannte in Hannover tatsächlich ein Linienbus der Üstra aus. Doch bei dem Fahrzeug handelt es sich nicht – wie behauptet – um einen Elektrobus, sondern um einen Hybridbus mit Diesel-Elektro-Antrieb. Die genaue Brandursache wird noch ermittelt. Es ist nicht das erste Mal, dass in Sozialen Netzwerken vor einem angeblich brennenden Elektrobus gewarnt wird: 2019 etwa beschäftige uns ein Fall eines Busbrandes in Deutschland – anders als behauptet handelte es sich bei dem Fahrzeug um ein älteres Dieselmodell. Und im April 2022 stellte sich ein angeblich brennender Elektrobus in Italien als Methan-betriebenes Fahrzeug heraus. Linienbus brannte in Hannover am 23. Januar – Verletzte gab es nicht Eine Google-Suche mit den Schlagworten „Busbrand Hannover“ führt aktuell zu mehreren Medienberichten: Die Neue Presse berichtete am 24. Januar in einem Artikel, dass tags zuvor ein Bus an der Haltestelle „Am Brabrinke“ in Hannover Döhren-Wülfel ausgebrannt sei. Laut Einsatzbericht der Feuerwehr vom 23. Januar habe der Busfahrer das Feuer im Motorraum rechtzeitig bemerkt und den Wagen evakuiert, Verletzte habe es keine gegeben. Ein Vergleich des Videos aus den Sozialen Netzwerken mit Aufnahmen des Norddeutschen Rundfunks (NDR) zeigt, dass es sich um denselben Bus und Ort wie im kursierenden Video handelt. Das Gebäude links vom brennenden Bus ist dasselbe; auch das Schild vor dem Bus und die Haltestelle der Straßenbahn sind in beiden Videos identisch. Demnach zeigt das in Sozialen Netzwerken geteilte Video tatsächlich den Vorfall in Hannover. Brennender Bus war kein Elektrofahrzeug, sondern ein Hybridbus Anders als in den Beiträgen behauptet, handelt es sich bei dem Bus jedoch nicht um ein reines Elektrofahrzeug, sondern um einen hybriden Gelenkbus mit Diesel-Elektro-Antrieb. So steht es im Einsatzbericht der Feuerwehr Hannover vom 23. Januar und in den Medienberichten. Im Unterschied zu Elektrofahrzeugen, die nur elektrisch betrieben werden, verfügen Hybridfahrzeuge über zwei Antriebe, einen Elektro- sowie einen Verbrennermotor – im Fall des betroffenen Busses in Hannover einen Dieselmotor. Wir haben bei Üstra nachgefragt, ob es sich bei dem Bus im Video um einen Elektrobus handelt. Heiko Rehberg, Pressesprecher des Unternehmens, verneinte dies am 3. Februar: „Es handelt sich um einen Hybridbus der Firma Solaris aus dem Jahr 2017.“ Der Fahrzeugtyp findet sich auf der Webseite der Üstra. Das Verkehrsunternehmen Üstra verfügt laut Webseite über Elektro-, Hybrid- und Dieselbusse. Zu dem Video im Netz heißt es, dass die „grüne Üstra“ Dieselbusse „aussortiert“ habe. Laut Webseite der Üstra gehören jedoch noch immer 60 Dieselbusse zum Fuhrpark, auch wenn Elektromobilität ausgeweitet werden soll. Zusätzlich fahren für das Unternehmen 80 Hybridbusse mit Diesel-Elektro-Antrieb. Hannoversche Verkehrsbetriebe: Brandursache noch unklar Warum der Hybridbus in Hannover brannte, ist bisher nicht geklärt. Laut einigen Medienberichten vermuten Ermittler einen technischen Defekt. Die Neue Presse berichtete weiter, dass nach aktuellen Erkenntnissen die Flammen zuerst aus dem Dieselantrieb des Busses schlugen. Üstra-Sprecher Heiko Rehberg schrieb uns, dass das Unternehmen einen Gutachter mit der Feststellung der Ursache beauftragt habe: „Ein Ergebnis liegt derzeit noch nicht vor. Wir haben direkt im Anschluss des Brands vorsorglich alle seriengleichen Fahrzeuge auf Schäden oder mögliche Fehler überprüft und dabei keine Defekte gefunden.“ Laut Rehberg sei die Feuerwehr in der Region in den vergangenen zehn Jahren bei drei Busbränden des Unternehmens zum Einsatz gekommen – in allen Fällen habe es sich um Busse mit Verbrennungsmotoren gehandelt. Der einzige ihm bekannte Brand, bei dem auch Elektrobusse zu Schaden kamen, sei ein Großbrand im Busbetriebshof Mittelfeld gewesen. Die Ursache damals war Medienberichten zufolge ein technischer Defekt in der Halle, nicht an den Fahrzeugen. Redigatur: Matthias Bau, Sarah Thust
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