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  • Nein, dieses Video randalierender Schüler stammt nicht aus Deutschland Geschrei und Verwüstung in einem Klassenzimmer: Diese Szenen sollen sich vermeintlich an einer deutschen Schule abgespielt haben. Das ist falsch, die Aufnahmen stammen aus Brasilien. Nicht zum ersten Mal werden sie in einen falschen Kontext gesetzt. Kinder, die Stühle und Tische umwerfen, Bücher durch die Gegend schmeißen, eine sichtlich überforderte Lehrerin. Nutzerinnen und Nutzer behaupten seit Anfang März in dutzenden Beiträgen auf Facebook, es handle sich dabei um Aufnahmen aus Deutschland. Mehrere Kommentare wettern gezielt gegen Menschen aus eingewanderten Familien. Ein Nutzer schreibt: „So sieht es in Wirklichkeit an deutschen Schulen mit Migranten aus. Da sagt noch einer, Migranten seien eine Bereicherung für Deutschland.“ Das Video samt Behauptung kursiert auch auf Telegram. Tatsache ist: Mit Deutschland hat das Video gar nichts zu tun. Der Vorfall ereignete sich in Brasilien und liegt mehrere Jahre zurück. Die Aufnahmen wurden in der Vergangenheit immer wieder genutzt, um Stimmung gegen Menschen mit Einwanderungsgeschichte zu machen. Video entstand 2019 in Brasilien im Bundesstaat São Paulo Eine Bilder-Rückwärtssuche mit einem Standbild aus dem Video führt zu einem brasilianischen Nachrichtenartikel von Juni 2019. Laut Artikel zeigt die Aufnahme einen Vorfall in der Maria de Lourdes Teixeira Schule in Carapicuíba im Bundesstaat São Paulo. Eine Stichwortsuche liefert viele Medienberichte dazu. Demnach hatten Ende Mai 2019 mehrere Schüler ihre Lehrerin attackiert und im Klassenzimmer gewütet. Ein Mitschüler hielt das Ganze per Video fest. Von „Migranten“ ist in den Beiträgen nicht die Rede. Der Fall errang neben medialer auch politischer Aufmerksamkeit. Der damalige Bildungsminister von São Paulo verkündete anschließend, schärfere Regeln für Randalierende an Schulen festlegen zu wollen. Noch im selben Jahr verbreiteten Personen in Sozialen Netzwerken das Video mit falschem Kontext weiter. Laut der Nachrichtenagentur AP kursierte Ende 2019 die Falschmeldung, die Aufnahmen zeigten „Migranten-Kinder“ in Europa. 2021 und 2022 hieß es in unterschiedlichen Beiträgen, das Video stamme aus Belgien, Spanien und Österreich. Nichts davon stimmt. Immer wieder werden Videos von Verwüstungen in einen falschen Kontext gesetzt und fälschlich Geflüchteten oder Menschen aus eingewanderten Familien zugeschrieben, um Stimmung gegen sie zu machen. Redigatur: Viktor Marinov, Kimberly Nicolaus
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  • German
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