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  • Alles erlogen Fake-Webseite wirbt mit angeblichem Red-Bull-Kryptotool 24.12.2024, 11:30 (CET) Betrugsversuche mit angeblich seriösen Krypto-Trading-Plattformen überschwemmen das Internet seit Jahren. Besonders häufig - und höchst erfolgreich – sind dabei vermeintliche Empfehlungen von Prominenten. Doch Vorsicht gilt auch bei seriöser anmutenden, aber gefälschten Nachrichtenartikeln, die letztlich genau dasselbe Ziel haben: An Daten und Geld argloser Internetnutzer zu gelangen. Bewertung Der Artikel ist eine Fälschung, die verwendeten Bilder teils manipuliert, es fehlt ein Impressum. Hinter der beworbenen Plattform steht nicht wie behauptet Red Bull. Fakten Die Aufmachung ist aus anderen in dpa-Faktenchecks überprüften Fällen bekannt: Für den Betrugsversuch wurde eine Seite des Nachrichtenportals oe24.at nachgebaut. Alle Verlinkungen innerhalb der Seite – auch jene zum eigentlich verpflichtenden Impressum - führen zu einer Eingabemaske am Ende des angeblichen Artikels. Der aktuelle Inhalt unterscheidet sich von erfundenen Interviews mit Prominenten. Im vorliegenden Fall wird eine seriöse Recherche zu einem neuen Krypto-Investment-Tool vorgegaukelt. Immer mehr junge Menschen sollen sich demnach von klassischen Arbeitsmodellen abwenden, weil sich damit nicht so zuverlässig und schnell Geld verdienen lasse wie mit Krypto-Trading. Mit manipulierten Bildern illustriert Für den Artikel wurde angeblich auch eine junge Berlinerin befragt, die der klassischen Arbeitswelt Lebewohl gesagt haben will. Bebildert ist der Artikel mit Fotos von Menschen, die sich mit Luxusartikeln umgeben. Auffällig an diesen Fotos ist, dass sie bearbeitet wurden. Auf einem Bild ist eine Frau in einem Luxusgeschäft zu sehen. Dabei handelt es sich im Original um die südkoreanische K-Pop-Sängerin und Schauspielerin «IU», die Ende 2020 einen Gucci-Store in Seoul besucht hatte. Ein weiterer Instagram-Account zeigt einen Videozusammenschnitt davon. Das Gesicht der Frau wurde mutmaßlich per KI für den Artikel verändert. Ähnlich verhält es sich mit dem Bild einer anderen Frau in einem Bentley. Auch diese Frau – ob real oder nicht – ist mit einem anderen Kopf auf zahlreichen Internetseiten zu finden. Auch hier wirkt der im Artikel verwendete Kopf KI-generiert. Wie bei solchen Betrugsversuchen üblich, fehlt auch der Selbstversuch eines angeblichen Redakteurs nicht, der mit dem Tool angeblich ebenso schnelles Geld machen konnte. Zu guter Letzt setzt man auf Exklusivität: Die ersten 100 Leser des Artikels sollen sich über einen «kostenlosen Testmonat» mit dem Tool freuen dürfen. Red Bull dementiert falsche Behauptung Stärktes Argument für die Fälschung und die dahintersteckende Betrugsabsicht des Artikels ist aber die Behauptung, hinter der getesteten Plattform «Bull Trader AI» stehe Red Bull. Dafür gibt es keinerlei Belege. Auf dpa-Anfrage bestätigte das österreichische Unternehmen, keine solche Plattform entwickelt oder beworben zu haben. Alle mit dem Unternehmen in Verbindung stehenden Behauptungen entbehren demnach jeglicher Grundlage, auch der im Artikel «zitierte» Sprecher von Red Bull ist also frei erfunden. Zwischen der Kontaktaufnahme mit Red Bull und deren Beantwortung änderte sich überdies der Name der Plattform im Artikel auf «Nexonix Profit». Auch das ist ein klares Anzeichen für die fehlende Seriosität der Plattform. (Stand: 23.12.2024) Links BMI zu Kryptobetrug (archiviert) PDF des BMI zu Krypto-Scam mit Promis (archiviert) Betrügerischer Fake-Artikel (archiviert) Startseite oe24.at (archiviert) Impressumspflicht für Medien (archiviert) Fotostrecke auf fashionseoul.com (archiviert) Foto am Instagram-Account der Künstlerin (archiviert) Instagram-Reel mit betreffenden Szenen (archiviert) Webseite mit Bild der Frau im Bentley (archiviert) Fotostrecke mit diversen Sportwagen (archiviert) Weitere Auto-Fotostrecke (archiviert) Über dpa-Faktenchecks Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier. Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier. Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an factcheck-oesterreich@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier. Schon gewusst? Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
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