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  • Frankfurt am Main Keine Belege für Gruppenvergewaltigung nach Tinder-Date 17.1.2025, 14:14 (CET) Mit einer erfundenen Vergewaltigung im Frankfurter Stadtteil Sossenheim wird Anfang Januar 2025 in sozialen Medien Stimmung gemacht. Mit drastischen und detailreichen Worten beschreibt eine KI-generierte Stimme in einem Video unter anderem auf der Plattform Instagram: Vermeintlich soll das Opfer eine 18-Jährige sein und die Täter zwei Männer aus Afghanistan. Zur angeblichen Tat soll es nach einem Kontakt über eine Dating-App gekommen sein. Angeblich sorge der Fall für Schock und Empörung in Frankfurt. Wirklich? Bewertung Falsch. Es gibt keine Belege für den geschilderten Fall. Ein Prozess wegen eines ähnlichen Vergewaltigungsvorwurfs in Frankfurt-Sossenheim ergab im Dezember 2024 zwei Freisprüche. Fakten Die angebliche Gruppenvergewaltigung wird in dem Video mit teils brutalen Details beschrieben. Doch für die Tat, zu der es dem Video zufolge zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt in einer Wohnung in Sossenheim gekommen sein soll, gibt es keine Belege. Vielmehr geht ein Teil der Schilderungen vermutlich auf einen Vergewaltigungsvorwurf aus dem Jahr 2022 zurück. Damals gab es Ermittlungen, weil eine 18-Jährige zwei aus Afghanistan stammenden Männern vorwarf, sie an einem Weiher in Sossenheim vergewaltigt zu haben. Das angebliche Opfer und einer der Männer hätten sich über eine Dating-App kennengelernt. Im Dezember 2024 sprach das Amtsgericht Wiesbaden die beiden Männer jedoch frei, wie die etwa «Frankfurter Rundschau» berichtet. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur (dpa) bestätigt eine Gerichtssprecherin die Freisprüche. Bei der Verhandlung hätten sich viele Widersprüche in der Aussage des angeblichen Opfers gezeigt, auch gegenüber früheren Schilderungen in polizeilichen Vernehmungen. Das Urteil ist nach Angaben der Gerichtssprecherin rechtskräftig. Polizei weiß von keinem Fall wie in dem Video Vor dem Urteil hatte die «Bild»-Zeitung im Oktober 2024 über den Vergewaltigungsvorwurf berichtet. Einige Details aus dem Bericht, zum Beispiel der Vorname des angeblichen Opfers, finden sich in dem aktuellen Video auf Instagram wieder. Andere Angaben, etwa dass es zu der Tat in einer Wohnung gekommen sei, stimmen nicht überein und scheinen frei erfunden zu sein. Das Frankfurter Polizeipräsidium teilt auf dpa-Anfrage mit, dass aus der jüngeren Vergangenheit auch kein vergleichbarer Vergewaltigungsfall bekannt sei. «Wir sind das gesamte Jahr 2024 durchgegangen ohne einen Fall zu finden, auf den das im Video Behauptete passen würde», schreibt ein Sprecher. Die im Video verwendeten Fotos haben keinen Bezug zu einem Vergewaltigungsfall. Sie sind auch nicht aktuell, aber alle im Frankfurter Bahnhofsviertel aufgenommen worden. Eines stammt von einer Razzia im Jahr 2018, eines von einem Einsatz wegen eines Fußballspiels im Jahr 2022 und zwei weitere (hier und hier) von einem Polizeieinsatz wegen eines Messerangriffs ebenfalls im Jahr 2022. (Stand: 17.1.2024) Links Bericht der «Frankfurter Rundschau» (archiviert) Bericht der «Bild»-Zeitung (archiviert) Foto III von 2022 (archiviert) Über dpa-Faktenchecks Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier. Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier. Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier. Schon gewusst? Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
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