schema:text
| - Nicht in Deutschland
Vater aus Paraguay wartet an Bushaltestelle auf Tochter
24.2.2025, 18:12 (CET)
Das Thema «Innere Sicherheit» eignet sich besonders, um Ängste in der Bevölkerung zu schüren - nicht nur im Wahlkampf. Auf X und Facebook kursiert derzeit die Geschichte eines Vaters, der angeblich regelmäßig an einer Bushaltestelle auf seine Tochter wartet, um sie sicher nach Hause zu begleiten. Der Beitrag endet mit den Worten: «Das ist Deutschland».
Bewertung
Das Bild und die dazugehörige Geschichte stammen nicht aus Deutschland, sondern aus Paraguay. Die Tochter postete das Bild bereits 2022 auf Twitter.
Fakten
Über eine Bilderrückwärtssuche findet man heraus, dass das Foto im Februar 2022 von der Paraguayerin Belén Cárdenas auf Twitter (nun X) veröffentlicht wurde. Sie schrieb dazu, dass ihr Vater sie dort abhole: «Ich komme nicht vor 20:30 oder 21 Uhr nach Hause und er wartet immer an der Bushaltestelle auf mich (...)».
Auf der Webseite der überregionalen argentinischen Tageszeitung «Clarín», einer der größten Zeitungen in Lateinamerika, findet man weitere Informationen zur Geschichte der 22-Jährigen. Mit Verweis auf andere lokale Medien hieß es dort, dass ihr 72-jähriger Vater Félix Cárdenas sie bereits seit 2019 regelmäßig an der Haltestelle abholt - aus Sorge um ihre Sicherheit. In einem Bericht von Amnesty International ist von «massive[r] Gewalt gegen Frauen, Kinder und Jugendliche» in Paraguay die Rede.
(Stand: 24.2.2025)
Links
Twitter-Post von Belén Cárdenas (archiviert)
«Clarín» über Geschichte (spanisch, archiviert)
«junge Welt» über Femizide in Lateinamerika (archiviert)
Amnesty-Bericht über Paraguay 2023 (archiviert)
Anleitung für Bilderrückwärtssuche (archiviert)
Über dpa-Faktenchecks
Dieser Faktencheck wurde im Rahmen des Facebook/Meta-Programms für unabhängige Faktenprüfung erstellt. Ausführliche Informationen zu diesem Programm finden Sie hier.
Erläuterungen von Facebook/Meta zum Umgang mit Konten, die Falschinformationen verbreiten, finden Sie hier.
Wenn Sie inhaltliche Einwände oder Anmerkungen haben, schicken Sie diese bitte mit einem Link zu dem betroffenen Facebook-Post an faktencheck@dpa.com. Nutzen Sie hierfür bitte die entsprechenden Vorlagen. Hinweise zu Einsprüchen finden Sie hier.
Schon gewusst?
Wenn Sie Zweifel an einer Nachricht, einer Behauptung, einem Bild oder einem Video haben, können Sie den dpa-Faktencheck auch per WhatsApp kontaktieren. Weitere Informationen dazu finden Sie hier.
|